Donnerstag, 17. Juni 2010

Tadjikistan

Samstag, 10. Juli 2010
Heute wollen wir nach Kasachstan ausreisen. Der Grenzübergang bei Taschkent ist aber für Motorisierte mit eigenem Fahrzeug (seit neuestem?) gesperrt. Also wieder zurück bis Chinoz und dort an die Grenze. Hier ist die Hölle los, Usbeken die nach Kasachstan wollen oder Kasachen, die zurück wollen - jedenfalls, das Gedränge ist groß. Wir schaffen es aber irgendwann, die Prozeduren wiederzugeben ist langsam nicht mehr lustig, also sparen wir uns das.
Wir kommen dann auf der Weiterfahrt schließlich an der Stelle vorbei, wo wir in Kasachstan angekommen wären, wenn wir den Grenzübergang bei Taschkent hätten benutzen können. Ein ganzer Tag und wir haben effektiv 20 km gut gemacht. 
Hier steht an der Tankstelle ein Bus aus Freiburg. Sie sind auf dem Rückweg nach Deutschland,  nachdem sie mit dem Reisebus von Freiburg nach Shanghai gefahren sind. www.freiburg-shanghai.de
Eine Mitfahrerin winkt uns aus  dem Bus zu, dann kommt sie gelaufen und fragt: "Seid ihr echt?" Die Unterhaltung ist nur kurz, sie wollen mit dem Bus weiter, und zwar hier über die Grenze.

Freitag, 09. Juli 2010
Heute reisen wir aus Samarkand ab. Wir wollen nach Taschkent und dort über die Grenze nach Kasachstan.
Unser "Herbergsvater Timur" hat uns ein bezahlbares B&B in Taschkent empfohlen und uns dort angemeldet.
Wir nehmen zwei Isaelis mit zur Bushaltestelle, sie wollen auch nach Taschkent.
Wir werden auf dem unterwegs mit e
angeblichen 72km/h in einer 60-ziger Zone geblitzt. Aber dem Polizist haben wir diesen Zahn schnell gezogen, auf dieser Strasse mit unserem Auto!?, Zähneknirschend läßt er uns ohne Bußgeld ziehen.
Babywiege mit "Notüberlauf"
Taschkent ist für uns wirklich nur der Zwischenstopp auf dem Weg zur Grenze. Wir besuchen abends den Basar, ein riesiges Areal wo wirklich alles zu haben ist.

Dienstag, 06. Juli 2010 - Freitag, 09. Juli 2010
Wir sind wieder in Samarkand und im "Timur the great" finden wir wieder einen Platz, auch für das Auto. Im An- und Abbauen des Dachfensters sind wir jetzt geübt. Viel Neues gibt es für uns nicht meht zu entdecken.
Baumblüte am Registan
Baumblüte am Registan

Der Besuch des Ulugbek - Obsvervatoriums war ein bisschen enttäuschend, weil es nämlich wegen Restaurationsarbeiten geschlossen war. Aber das Reinigunspersonal ließ uns für ein "kleines Eintrittsgeld", welches sie wahrscheinlich unter sich aufteilen, durchs Fenster der Rückwand hineinschauen.


Montag, 05. Juli 2010
Heute verabschieden wir uns von den 7 Lakes, nicht ohne vorher noch weiter flussaufwärts zu fahren.
Dort haben wir eine wunderschöne Begegnung mit drei Kindern. Zuerst tauchen sie verschämt hinter einem Felsen auf, dann wollen die fotografiert werden um kurze Zeit später selbst mit unseren Kameras in der Gegend herumzulaufen und die wildesten Bilder zu schießen.
Dabei haben sie auch ziemlich schnell herausgefunden, wie der Wiedergabemechanismus funktioniert.

Aber dann müssen wir weiter, wir wollen endlich die Grenze hinter uns bringen. Darüber ausfürhrlich zu schreiben, sparen wir uns. Eigentlich hatten wir nämlich alle Papiere, und das war für den "Natschalnik" der Zöllner auch wieder unbefriedigend. Zumal wir zugeben mußten, dass das Zollpapier für das Auto aus Duschanbe kostenlos war. Wir müssten aber wegen der fehlenden Verlängerung der Fahrgenehmigung, die uns aber keiner ausstellen wollte, eigentlich 200$ Strafe zahlen, dabei hat der Zöllner schon die Strafe für 1 Tag erlassen. Aber man will jja nicht so sein, alles wird gut, es gibt keine Probleme. Was wir denn dafür zu zahlen bereit wären. Dummerweise war auf der Quittung, die wir bei der Einreise erhalten hatten, keine Summe vermerkt und auch in einem kleinen Notizheftchen waren für den 16. 06. niicht die gezahlten 50$ vermerkt. Hatte man ihn gelinkt?!
Wir boten 50$ an, das war ihm aber - zuviel!! Auf 20$ sollten wir aber noch einen Schein drauf legen, dann durften wir uns noch danken ins Gästebuch der Zollstation eintragen und draußen waren wir.

Tadschikistan ist ein wunderschönes, interessantes Land, die Tadschiken sind wunderbare Menschen - solange sie kein Auo fahren oder hinter einem Schreibtisch  sitzen und auch nur das mindeste bisschen Macht haben.
Die Verzögerungstatik der Usbeken an der Grenze war dann nur noch ein kleines Ärgenis.
Am Abend sind wiir zurück in Samarkand, legen das Auto tiefer, d.h. Luft aus den Federn und das Dachfenster abgebaut und schon sind wir zurück im "Timur the Great".

Samstag, 03. Juli 2010
Heute fahren wir weiter in Richtung Penschakent. Doch bevor wir nach Usbekistan ausreisen, wollen wir zu den 7 Lakes. Ca. 6km vor Penschakent zweigt die Strasse nach Süden ab. Nach 25 km beginnen die Seen. Hier haben Erdrutsche und Felsstürze den Fluss immer wieder aufgestaut und mehrere Seen, von türkis bis tiefblau, geformt.
 
Die kleinen Dörfer an der Piste wirken wie aus dem Märchen. Hier scheint die Zeit Ende 19. Annfang 20. Jahrhundert stehen geblieben, wenn nicht hin und wieder ein altes Auto geparkt wäre und wenn nicht die Satelittenschüsseln auf den Häusern wären. Wir finden am Flüßchen zwischen zwei Seen einen schönen Stellplatz und beschließen, hier Montag morgen zu bleiben. 
Über das Wochenende kommen auch tadjikische Wochenendausflügler, meist Männergruppen, manchmal auch Familien, die hier picknicken, mit eigenartigen Netzen fischen und im Feuer ind großen Kesseln ihr Abendessen kochen.
Man umkeist die eigenartigen Fremden, fragt woher und wohin, schenkt uns auch mal eine halbe Melone, sehr angenehme Nachbarn.

Freitag, 02. Juli 2010
Heute sind wir wieder sehr zeitig aufgestanden, der Wecker klingelte um 05:00 Uhr. Der See lag da, ganz still, die Sonne kam gerade über die Bergspitzen, wunderschön.


Donnerstag, 01. Juli 2010
Wir verabschieden uns, auch ganz hezlich von Nadja, der guten Seele des Hamsafar. Ihr gutes Frühstück, nach Wunsch zusammengestellt, war sicher mit das Beste am Hamsafar. Von Ramon, einem Sprachstudenten aus einem Pamirdorf, der hier in einem kleinen Zimmerchen wohnt und immer wenn er nicht gerade in der Universität ist alle Arbeiten hier im Haus erledigt, haben wir uns schon am Vortag verabschidet. Von ihm haben wir viel erfahren, z.B. über die Zeit des Bürgerkrieges in Tadschikistan.
Wir fahren aus Duschanbe hinaus. Eigentlich wollen wir heute nicht die Tunnel fahren sondern über den Anzob-Pass. Wir finden die Abfahrt. Der Weg führt uns durch grüne Wiesen in Serpentinen nach oben, wird immer schlechter und - endet, an einem Erdrutsch.
 

Also zurück und durch den Anzob-Tunnel. Auf Transparenten von der Eröffnung dieses Tunnels konnte man sehen, dass einmal beide Röhren befahrbar gewesen sein sollen. Aber aus der einen, die auch auf unserer Fahrt in die andere Richtung nicht passierbar war, strömt ein wahrer Fluss, und auch in der befahrbaren Röhre stehen tiefe Pfützen, das Wasser läuft durch die Decke. Dagegen spitzen Arbeiter aus einer uralten Maschinen in totaler Finsternis ohne irgendeine Beleuchtung Zement an die Decke und die Wände.
Wir fahren zum Iskander-kul, dem Alexandersee, ein Bergsee bzw. Gletschersee in den Fann - Bergen, benannt nach Alexander dem Großen. Schon der Weg durch die Verschiedenfarigen Berge lohnt die Anfahrt. Am See ist außer uns noch Christian, ein Radfahrer, in Deutschland geboren und in England aufgewachsen. Er wurde schon von einer Gruppe Männern, Ausflügler aus Duschanbe unterschiedlichen Alters, in Betreuung genommen. Aber jetzt möchte er keinen Wodka mehr, er rettet sich an sein Zelt, aber die Männer feiern dann eben dort mit ihm weiter. Auch wir bekommen ein kleines Schälchen Wodka, verdünnt mit Zitronenlimonade - schmeckt gar nicht schlecht - und wir unterhalten uns doch ganz angenehm.


Mittwoch, 30. Juni 2010
Unser letzter Tag in Duschanbe. Wir versuchen heute noch einmal, die Verlängererung der Fahrgenehmigung und eine Registrazia, wie es nach der Verlängerung unseres Visums gefordert war, zu bekommen. Dazu gehen wir in die tadjikische Konsularabteilung, hier will uns heute eine Frau, die wir am Vortag im MfA (Minsisterium für auswärtige Angelegenheiten) gesprochen haben, die notwendigen Papiere ausstellen. Sie ist natürlich nicht da. DAfür winkt uns der Mann, der die Visa verlängert hat, an den Schalter. Heute ist er der Meinung, dass wir keine Registrazia brauchen und auch keine Verlängerung der Fahrgenehmigung. Wir haben alles versucht.
Heute wollen wir Kultur, also auf ins berühmte Antikenmuseum, mit dem schlafenden Buddha und dem Feueraltar der Zoroastriker.
Zuerst bekommen wir Plastiküberschuhe, um den Teppisch zu schonen. Als wir uns noch kurz am Bücher- und Souvenirladen umsehen pfeift schon die Wärterin und zeigt, wo es lang geht. Das hätten wir zwar auch leicht selbst an den aus überbreitem Klebeband auf dem Teppisch angebrachten Zeilen entdeckt, aber wir fügen uns. Die Ausstellung aus wunderschönen Exponaten enttäuscht aber. Die Objekte in den Vitrinen haben sich wahrscheinlich selbst von ihren schmutzigen Styroporunterlagen heruntergerollt. Sie wieder ordentlich zu präsentieren und auch einmal die Vitrinen zu reinigen, dazu hatten die -zig Mitarbeiter wahrscheinlich keine Zeit. Der riesige schlafende Buddha ist an eine Wand gedrückt, von den Keramiken und den Feueraltären bröckeln die Ecken ab, alles bleibt liegen. Es kümmert niemanden, dass die Ausgrabung und die Konservierung viel Kraft und Zeit und Geld gekostet haben. Schade drum.
Abends, wir waren gerade mit dem Essen fertig, hören wir ein Motorrrad, Matthias erkennt eine BMW. Es sind die Kölner Gesa und Krissie, die wir schon auf der Hinreise hier getroffen haben. Sie kommen ziemlich erschöpft aus dem Pamir zurück, freuen sich auf die heiße Dusche, die nach 2 Tagen kalt Duschen endlich wieder funktioniert und dann, nachdem die ihre schnell zubereiteten Nudeln gegessen haben, quatschen wir erst einmal.
Dienstag, 29. Juni 2010
Die letzten Tage waren ziemlich frustierend. Nachdem am Freitag ziemlich leicht die Visaverlängerung gelungen war, waren wir wohl zu optimistisch.
Am Wochenende haben wir erst einmal uns, das Auto und unsere Sachen nach dem Schlammkämpfen der vergangenen Woche gereinigt. Am Montag haben wir dann unser neues Usbekistanvisum abgeholt und in Duschanbe einen Deutschen getroffen, der uns Horrorgeschichten erzählt hat von anderen Touristen, denen Registrationen und Zolldeklarationen für ihr Fahrzeug gefehlt haben. Das alles brauchen wir auch, da wir ja unser Visum für Tadjikistan verlängert haben. Aber an einer Stelle bekommen wir gesagt, dass wir das alles brauchen und wo wir es bekommen. Dort angekommen schüttelt man den Kopf, das brauchen wir nicht, sie machen es nicht, der Mann am Nachbarschalter macht es, er macht es nicht, nach dem Mittagessen machen sie es, machen es dann doch nicht; die Aggressionen in uns wachsen. Wir sind dann heute in die deutsche Botschaft, um uns Rat und Hilfe zu holen. Dort war man sehr freundlich und bemüht, aber viel hilfreiches haben wir auch nicht erfahren. Der Manager der Hamsafar-Travel Agentur, in deren Gästehaus wir im Garten campen, glänzt auch nur, wenn er tolle Geschichten über sich erzählen kann. Aber weiterhelfen kann oder will er nicht. Jedenfalls haben wir heute die Zolldeklaration bekommen. Endlich mal ein Beamter, der nicht lange geredet hat, nur so viel: "Hinsetzen! Deutsch - ich war in Halle-Neustadt. Welches Auto? Fahrzeugschein! Unterschrift! Fertig!"
Morgen noch einmal in die Stadt zur Registrazia, mal sehen, was passiert.

Freitag, 25. Juni 2010
Wir sind zurück in Duschanbe. Duschanbe - das heißt auch und hauptsächlich: DUSCHEN!!!Ereignisreiche, wunderschöne aber auch anstrengende Tage liegen hinter uns.
Am Samstag, den 19. 06. sind wir aus Duschanbe abgefahren, nachdem die Visaverlängerung über eine Agentur nicht funktioniert hat. Wir sind über die M41 in Richtung Khorug gefahren. In Obi Garm ist die Welt, bzw. der Asphalt zu Ende gewesen und wir kamen plötzlich nur noch langsam voran. Wir fanden dann ein schönes Nachtqartier am "blue lake". Ein wirklich relativ sauberer, blauer See mit ein paar (sehr verwohnten) Bungalows und einem einfachen Restaurant. 


Wir essen eine Chorba, ziemlich geschmacksneutral, zum Essen gibt es einen Aprikosennektar, der erst im März 2010 abgelaufen war. Die Nacht war ruhig, bis auf ein paar LKWs, die ebenfalls hier ihr Nachtlager aufgeschlagen hatten.

Matthias hat die touristischen Angebote des Urlaubsparadieses (1977 gebaut und bestimmt zu Sowjetzeiten ein Urlaubsressort für Bessere) genutzt und sich über den See fahren lassen.

Mittwoch, 23. Juni 2010
Übernachtung in 4000 Metern Höhe am Ysukul.
Die Nacht bekommt uns nicht so besonders gut, in dieser Höhe, mit dem Auto ziemlich schnell erreicht, wird im Liegen die Luft schnell knapp und leichtes Kopfweh setzt ein.
Wir verabschieden uns noch bei den Gastgebern und sind kurz nach 05:00 Uhr schon wieder unterwegs. Wir haben auf das Frühstück im homestay verzichtet, weil wir nicht wollten, dass wegen uns so früh am Morgen jemand Frühstück bereiten muß. Aber wieder einmal hatte man uns "überholt", die Dorfbevölkerung war schon auf den Beinen.
Wir sind in 4 Stunden in Khorug, man winkt uns durch, die Vorbereitungen für das "Bachdat" und den Präsidentenbesuch laufen auf Hochtouren.
Weiter in Khaleikum ist gerade ein großes Fest, wohl aus ähnlichem Anlass, zu Ende gegangen. Es herrschte Verkehrschaos, die LKWs müssen warten, wir und PKWs werden durchgewunken.
Wir übernachten an einem Platz an der Strasse, wo wir vor Tagen schon einmal Brotzeit gemacht hatten, neben einem plätzschernden Bach. Wir tanken noch aus den restlichen Kanistern nach. Nachts fahren die LKW's vorbei, die in Khaleikum warten mußten. ein gefährliches Geschäft.

Es beginnt zu regnen. Als wir morgens aufstehen, gewittert es, es regnet den ganzen Vormittag stark. An der weggespülten Straßenstelle, wo wir vor Tagen durch das trockene Flußbett gefahren sind, ist Schluß. 
Einige Autos stehen hier, Fahrer und Passagiere starren in die braunen Fluten, dahin, wo vor Tagen noch eine Ab- bzw. Auffahrt zu der ungewöhlichen Piste geführt hat. Guter Rat ist teuer. Nach 1 Stunde kommt ein Radlader, in der Schaufel eine Handvoll Schotter, und es wird versucht, eine neue Piste zu schieben. Der Versuch scheitert. Nach 1 Stunde kommt das Gefährt aus dem Fluß zurück. Irgendwann hat man dann von der anderen Flußseite aus eine Piste geschoben und wir können, nachdem wir die eifrigsten Drängler vorbeigelassen haben, im Fluß in Fließrichtung des Wassers weiterfahren.
Aber nicht weit. Irgendwie ist überall alles unter- und weggespült. Am späten Nachmittag geben wir auf, die Erdrutsche scheinen uns zu gefährlich. LKWs können überhaupt nicht passieren, waghalsige Tadjiken steuern ihre PKWs über die schmaler gewordene Piste - immerhin die Hauptverbindung von und nach Khorug.
Wieder zurück auf der M41 kommt hier der Winter zurück. Pfützen an der Straße sind gefroren.

 


Dienstag, 22. Juni 2010
Wieder stehen wir schon um 05:00 Uhr auf - und wieder ist uns die Dorfbevölkerung voraus. Die Ziegen und Kühe werden erst zusammen und dann auf die Weidern getrieben. Und dabei beobachtet man interessiert, was wir so treiben.
Unterwegs winken und grüßen die Einheimischen und ein paar ältere Männer halten sogar den Daumen hoch. Für die Menschen hier scheint es wirklich wichtig zu sein, dass Leute aus Mitteleuropa, aus Australien und anderen Gegenden der Welt mit Fahhrad (vorrangig, wir sind mit dem Auto die Exoten), Mottorrad und dem Auto hierher kommen. Die touristische Infrastruktur ist so schwach, dass sich die Leute sicher keine großen finanziellen Ergenbisse dieser Besuche ausrechnen. Sie freuen sich einfach, und wir freuen uns auch.
Wir fahren dann weiter. Die Dörfer gehen fast unbemerkt ineinander über. Gerade noch waren wir in Hisor, dann wissen wir nicht weiter. Die Strasse windet sich zwischen Häusern hindurch. Wir fragen nach dem Weg nach Langar, aber dort sind wir gerade schon angekommen, und die enge, steile Strasse zwischen den Häusern ist unsere. Wir winden uns mit der Strasse nach oben. Dort genießen wir die Aussicht. Drei Jungen haben versucht, querfeldein ebenfalls nach oben zu kommen. Wir waren doch ein wenig schneller als sie wollen aber nicht unsportlich sein und warten, bis sie es ebenfalls geschafft haben. Man begüßt sich mit Handschlag, wir stellen uns gegenseitig vor. Sie möchten fotografiert werden und sich auf dem Display der Kamera sehen - ohne Gegenleistung. Wir lassen wenigstens ein paar KAugummist springen, verabschieden uns und die Wege trennen sich wieder.  Unserer führt erst einmal weiter bergauf. In Kashgar ist ein weiterer Kontrollposten. Hie sind meherer Gebäude, aber die Besatzung der Garnision scheint nur aus einem Mann zu bestehen, der in einer kleinen, menschenunwürdigen Bude haust, in die die Pritsche nur über Eck hineinpaßt. wir werden registriert!

Dann geht es den Kashgar - Pass hinauf. wir haben erst einmal das Grenzgebiet zu Afghanistan verlassen. Wieder bietet sich uns eine herrliche Landschaft. Vor uns huscht ein murmeltierähnliches Tier über die Piste. Unter einen Stein finden wir es wieder, es rührt sich nicht und läßt sich filmen.
Viel zu schnell erreichen wie wieder die M41, um nach wenigen hundert Metern wieder nach Norden in eine Piste einzubiegen, die uns zum Yashikul -See bringt. Hier gibt es ein kleines Dorf, Bulungul,  in dem es zwei oder drei homestays gibt, und wo man frisch aus dem See gefangenen Fisch essen kann.
Als wir hier ankommen, erschrecken wir erst einmal. Die armseeligen Hütten stehen in einer trostlosen Landschaft. Vom See ist noch nichts zu sehen. Sehr einladen wirkt das nicht. Der erste Eindruck täuscht. Nachdem wir gleich in das erste homestay hineingewunken werden, fühlen wir uns sofort wohl. Es ist zwar wirklich alles sehr ärmlich, aber sehr gastlich eingerichtet. Alles ist frisch gestrichen und mit Teppischen ausgelegt. Wir wollen zu Mittag essen und uns wird Fisch empfohlen. Wir bestellen also, bekommen aber erst einmal typischer Weise eine Kanne Tee, dazu köstlichen, selbst gemachten Joghurt, frisch gebackenes Brot und ebenfalls selbst gemachte, goldgelbe Butter.

Wir bekommen als Beigabe das Leben im Dorf erklärt, wie es z.B. im Winter zugeht, wenn man 5 Monate kaum einen Schritt vor die Türe setzen kann.
Dann kommt der Fisch. In heißem Öl fritiert sieht er zwar aus, als hätte man zum Fischen Dynamit verwendet, er schmeckt aber köstlich.

Nach dem Essen fahren wir aber erst einmal um den Stausee, dessen Damm natürlich entstanden ist, wir vermuten durch einen Erdrutsch eventuell bei einem Erdbeben.

Zurück im Dorf gibt es dann auch bald Abendessen, Bratkartoffeln, sehr lecker, aber zuviel und für uns mit zuviel Fett gebraten.
Nachdem wir uns im Dorf noch ein bißchen umgesehen haben, legen wir uns dann bbald schlafen, wir wollen morgen früh bald weiter.


Montag, 21. Juni 2010 
Obwohl der für uns Wecker schon um 005:00  Uhr klingelt, ist die Familie, die das Teehaus betreibt, schon auf den Beinen.
Wir fahren nach Khoroug, die Stadt ist für uns eine einzige Enttäuschung. Man ist eigentlich mit sich selbst beschäftigt, weil am Wochenende der Präsident zu Besuch kommt. Dann soll auch die Strasse für mehrere Tage gesperrt sein. Gut zu wissen, dann müssen wir also wieder durch sein, um nicht festzusitzen, vor oder in den Toren der Stadt.
Die einzelnen Schritte der Registrierung oder Nichtregistrierung ersparen wir dem werten Leser!!
Wir verlassen Khourog fahren Richtung Eshkashem ins Vakhan valley.
Gigantisch, die Natur und die einfachen Menschen lassen uns wieder die Ärgernisse der Bürokratie und den Umgang der Bürokraten mit der Bevölkerung und den Touristen vergessen.














Wir kommen heute bis Vrang. Hier gibt es ein (von aussen) schönes Museum, dass wir gern auch von innen gesehen hätten. Wir warten ca. 1/2 Stunde auf den Schlüsselgewaltigen, aber leider kommt niemand. Da wir noch nicht wissen, wo wir heute nacht bleiben werden, müssen wir leider gehen und noch ein Nachtquartier finden. Das erledigt sich schneller als gedacht. Am Ortsende finden wir eine unter großen Weiden ein schönes Plätchen in einem (hoffentlich bis zur unserer Wegfahrt) trockenen Bachbett. Die Frauen des Dorfes, die gerade die Tiere von der Weide nach Hause bringen, haben auch nichts dagegen. Ein paar Jugendliche interessieren sich für uns und unser Gefährt aber als wir sie einladen, näher zu treten, siegt die Schüchternheit über die Neugier.

Sonntag, 20. Juni 2010
Wir fahren schon um 06:00 Uhr weiter, wir müssen Zeit herausholen. Die wegen der Kirgisienkrise notwendige Routenänderung erzwingt einen Umweg, wir müssen zurück nach Duschanbe, um die Visaverlängerung und das neue Usbekistanvisum zu organisieren. Immer wieder Kontrollen und Registrierungen, wir stehen schon in -zig Büchern, die sowieso keiner mehr anschaut.

Die Strasse wird zunehmend schlechter und ist plötzlich ganz weg. Es geht weiter durch den trockenen Teil eines Flußbettes, in dem allerdings wild verteilt riesige Steine liegen.
Aber die Landschaft entschädigt für alles.
Auf der gesamten Strecke trennt uns nur der Fluss von Afghanistan. Die Lehmbauten in den afghanischen Dörfer wirken, jedenfalls aus der Entfernung, schöner und besser gepflegt. Auf tadjikischer Seite wurden die meisten Häuser weiß gestrichen, nur das sie eben nicht weis bleiben.
Die Dörfer Afghanistans  sind nur durch eine Piste verbunden, die durch Felsvorsprünge auf längere Distanzen unterbrochen ist. Und über die Berge führt keine Strasse, die Bewohner sind somit wohl ziemlich auf sich selbst gestellt. Vereinzelt arbeitet man mit Presslufthämmern daran, die Piste mit Tunneln durchgängig zu machen.
Immer wieder sehen wir Patrolien von 3-4 Grenzsoldanten auf der Strasse.
Wir schaffen es nicht mehr bis Khourogh. Unterwegs suchen wir nach einem Nachtquartier. Die einzelnen homestays, die es jetzt immer wieder gibt haben so kleine Einfahrten, dass wir mit dem Auto nicht hinein fahren können. Die Strasse zu verlassen und einen Stellplatz zu finden ist aus zwei Gründen nicht ratsam: erstens ist die Gegend noch vermint und zweitens haben es die Grenzwachen auf beiden Seiten nicht gern, wenn sie nachts zusätzlich noch auf Touristen aufpassen müssen. Die Tadjiken jagen einen dann eben mitten in der Nacht davon und die Afghanen sollen Leute schon mit anderen Mittel vertrieben haben. Endlich kommen wir an einem Teehaus vorbei, das im Gelände einen großen Parkplatz unter Bäumen hat. Wir fragen, ob wir hier übernachten kann. Man hat nichts dagegen. Wir bekommen frisches Brot um Tee, ansonsten hat die Küche nicht zu bieten. Der Hofhund vertreibt vier Grenzsoldaten ziemlich verbissen, anscheinend hat er schon einmal schlechte Erfahrungen mit den Uniformierten gemacht, die ihrerseits vor dem ansonsten sehr friedlichen Hund einen Heidenrespekt haben.
Wir sollen dann noch unsere Trittstufe ins Auto räumen, denn dafür gäbe es in der Gegend zu viele Interessenten, wird uns noch geraten.


Freitag, 18. Juni 2010
Gleich nach dem Frühstück fahren wir wieder in die usbekische Botschaft, bewaffnet mit Visumantrag, Passbildern und Geduld.
Vor der Botschaft wartet schon eine größere Anzahl Menschen, um 09:00 Uhr, wenn die Botschaft öffnen soll, eingelassen zu werden. Wie erwartet tut sich 09:00 Uhr noch gar nichts. Aber es wird dann doch geöffnet, allerdings sind heute nicht die zwei jungen Angestellten in der Visastelle sondern ein etwas älterer Herr, der seine Asubildung und Einstellung sicher noch aus Sowjetzeiten herübergerettet hat. Hier ist der Kunde Bittsteller und so hat er sich gefälligst auch zu benehmen. Der Ton ist rauher. Erst werden von einigen Leuten, wahrscheinlich haben sie schon vor Tagen ihre Visa beantragt, die Pässe eingesammelt. Vor uns sind zwei Österreicher, die kein russisch sprechen. Das wird ihnen fast zum Verhängnis, denn hier wird, betont der Beamte, russisch gesprochen und nicht englisch. Als wir an der Reihe sind, bemühe ich mich, alles auf russisch zu sagen und zu fragen, und siehe - es klappt. Der Mann schat jetzt zwar nicht freundlicher aber wenigstens werden wir nicht zusammengesch....!
Die Visa sind in ungefähr eine Woche fertig, wir können aber auch später wieder kommen, um sie abzuholen. Schließlich wollen wir auf den Pamirhighway.
Froher Hoffnung fahren wir zurück ins guesthous der Hamsafar - travel - agency. Der Manager(?) Ruslan hat uns gestern versprochen, dass er uns zu jemanden bringt, der die Visa und auch das GBAO-Permit verlängern kann. Auf unsere Frage, ob wir das gleich morgens erledigen können hat er uns geantwortet, dass wir erst zu usbekischen Botschaft gehen sollen. Unser Vorhaben hat sich in Duschanbe herumgesprochen und so warten in der Agentur auch zwei junge Briten, die ebenfalls ihr Tadjikistanvisum verlängern  wollen. Sie haben mit Ruslan gesprochen, er will um 12:00 Uhr hier sein (+ akademisches Viertel oder mehr). Wir warten, er kommt (später) und telefoniert. Dann fährt Matthias mit den 2 Engländern, dem Fahrer und Ruslan los. Mehr passen nicht ins Auto und die zwei anderen brauchen noch Passfotos, also bleibe ich zurück. Es dauert und ich habe kein gutes Gefühl. Irgendwann kommen sie zurück. Mein Gefühl hat sich bestätigt. Sie sind zu einer anderen Reiseagentur gefahren und sollten für 1 Visaverlängerung von 1 Woche 100 $ bezahlen. Die Pässe hätten abgegeben werden müssen und wären am Montag Abend erst fertig; also 1 Woche Visaverlängerung minus 4 Tage Wartezeit - das rechnet sich nicht. Ruslan versteht das nicht. Die Frau in der Agentur sagt dann noch, wenn wir gleich heute morgen gekommen wären, hätte es bis Montag Morgen geklappt, aber da hat uns Ruslan in die Usbekenbotschaft geschickt. Aber wir fahren morgen weiter. Es gibt in Choroug eine Immigration, vielleicht bekommen wir da eine Verlängerung. Ansonsten fahren wir doch  nach 2 Wochen zurück nach Usbekistan und schlagen uns dort in die Berge. Wir haben zwar erst einmal die Nase voll, sind aber doch froh, nicht schon in Kirgisien gewesen zu sein, als die Unruhen wieder aufflammten. Es kursieren unter den Reisenden, die wir treffen, die wildsten Gerüchte, u.a. von Evakuierungen usw.
Also morgen geht es in die Wildnis - endlich, aber vermutlich können wir dann unsere Berichte wieder einmal nicht regelmäßig und oft aktualisieren.


Donnerstag, 17. Juni 2010
Wir wollen heute unbedingt noch nach Duschanbe, um in der Usbekischen Botschaft ein neues Visum zu beantragen. Die Strasse war bisher sher gut, jedenfalls seit wir bei Ayni auf der M34 nach Süden abgebogen sind. Es geth den Pass nach oben, die Sonne scheint, die Landschaft ist wunderschön, grüne Inseln um die Dörfer in rötlich-braunen Berghängen, die Gipfel schneebedeckt und im Tal der reisende Fluss.
Dann beginnt eine langstreckige Baustelle. Es werden eine größere Anzahl Tunnelröhren gebaut. Der längste Tunnel, wir brauchen knapp 20 Minuten hindurch, liegt fast komplett im Dunkeln. Die Strasse im Tunnel ist schlecht, wir "furten" mehrere riesengroße Wasserlöcher. Nach dem Tunnel wird es erst einmal besser, aber zu früh gefreut, Es sind mindestens 10 Tunnel, allerdings kürzere, die gebaut werden, wir fahren immer wieder durch Baustellen. Dementsprechens sieht das Auto aus. Aber die Tadjiken sind findig. Nach der letzten Baustelle stehen Leute am Strassenrand und winken mit Lappen und Sschwämmen und reinigen die verschmutzen Fahrzeuge, bevor diese in die Hauptstadt fahren. Wasser gint es ja genug, der Fluss verläuft direkt neben der Strasse.


Mittwoch, 16. Juni 2010
Es hat sich jetzt endgültig entschieden, wir fahren weiter nach Tadjikistan, besorgen in Dushanbe ein neues Visum für Usbekistan und fahren dann durch Tadjikistan und verlängern bei Gelegenheit das Tadjikistanvisum.
Alles andere wäre dumm und gefährlich, Wir können nur froh sein, dass wir noch nicht in Kirgisistan waren, als die Situation eskalierte.
Die Grenzübertritt Usbekistan - Tadjikistan war total entspannt. Wir sollen nur, wenn wir wieder nach Usbekistan kommen, keine Drogen mitbringen!!!
Auch die Einreise nach Tadjikistan war ganz locker. Eine Grenz- bzw. Zollbeamte spricht Deutsch und entschuldigt sich praktisch für die 50US-Dollar Strassenbenutzungsgebühr und auch dafür, dass sie mal kurz ins Auto schauen müssen.
Wir geplant fahren wir in Richtung Dushanbe, die Berge neben der Strasse werden höher und die Flüsse wilder.

Endlich sinken auch die Temperaturen. Als Nachtplatz suchen wir uns eine Raststätte aus, ruhig an der Strasse gelegen - bis die Tadjikendisco beginnt.
Nachdem wir gegessen haben und das Hammelfett von den Kebab-Röllchen sich wieder vom Gaumen gelöst hat, beginnt nämlich die rush-hour. Es hält hin - und wieder ein LKW, die Fahrer essen eine Kleinigkeit, trinken Tee und fahren weiter; das alles begleitet von Tadjikischen Volksweisen, die aus der Stereoanlage verstärkt durch die umgebenden Berghänge durch die Gegend schallen. Nach Mitternacht tritt Ruhe ein. 































In Duschanbe angekommen dauert es eine kleine Weile, bis wir die usbekische Botschaft finden. Den Abzweig von der Hauptstrasse haben wir eher als Einfahrt in ein Grundstück denn als eine Strasse erkannt.
Es ist schon 11:30, die Botschaft ist bis 12:00 Uhr geöffnet. Aber man hilft uns weiter. Wir lassen das Auto stehen, gehen über die Strasse in ein Internet-Cafe und füllen Visaanträge aus. Diese können wir dann am Freitag zusammen mit Passkopien und -fotos abgeben. Es dauert ungefähr 5 Tage, bis die Visa fertig sind. Aber wir können ja inzwischen unsere Runde über den Pamirhighway drehen und auf dem Rückweg die Visa in die Pässe kleben lassen.
Wir finden dann nach längerem Suchen und Fragen das Gästehaus von Hamsafar-travel. Es sind noch mehr Deutsche hier, die das gleiche Schicksal wie uns getroffen hat und einige werden auch, wie wir, ein Usbekistanvisum besorgen.
Vielleicht klappt es sogar morgen noch mit der Verlängerung des Tadjikistanvisums, ansonsten müssen wir bis Montag warten.    

Mittwoch, 9. Juni 2010

Usbekistan II

Freitag, 11. Juni 2010
Heute fahren wir nach Samarkand weiter. Wir sind durch heftiges Donnern wach geworden, über Buchara braut sich ein Gewitter zusammen.
Nach dem Frühstück fahren wir los nach Samarkand. Aber zuerst gilt es, einen Weg aus der Stadt herauszufinden. Wir kämpfen uns duch die engen, zugebauten und zugeparkten schlechten Gassen und hoffen, nirgends hängen zu bleiben.
Nachdem wir aus der Stadt draußen sind, ist es ganz einfach, nach Samarkand zu fahren. Aber Samarkand selbst ist wieder wie Ali Babas Höhle. Die Zufahrt, die wir uns ausgesucht haben, ist leider gesperrt und Samarkands Innenstand scheint auch komplett umgestaltet zu werden. Wir stehen eigentlich unweit des B&B, das die Chefin des Bucharaer Hotels uns empfohlen hat, aber die Zufahrt dorthin ist wie versiegelt. Wir fragen uns durch und endlich ist da jemand, der den Hotelbesitzer kennt. Er fährt mit uns und lotst uns über und durch Baustellen und gesperrte Strassen.
Dann stehen wir vor dem Hotel, wir könnten auch das Auto in den Innenhof stellen, wenn die Einfahrt nicht 3 cm zu niedrig wäre. Aber wer Matthias kennt weiß, dass das kein Hinderungsgrund ist. Also die Luft aus den Federn und das Dachfester abgebaut, die Frau auf die hintere Stoßstange und schon paßt es. Wir stehen im Innenhof von "Timur the Great".
In Samarkand bleiben wir dann insgesamt 5 Tage. Die Stadt gibt wirklich viel her. Die einzelnen Paläste, Moscheen, Mausoleen  und Medresen liegen aber sehr weit auseinander und das bedeutet jeden Tag Fussmarsch bis uns die Hitze ins Hotel treibt. 
Besonders beeindruckend sind die Medresen um den Registan. Anhand von Fotos in einer Ausstellung im Registan-Komplex kann man nachvollziehen, wie aufwendig die Restauration bzw. der Wiederaufbau des Komplexes und auch der anderen historischen Gebäude der Stadt waren.
Auf der Reise durch Usbekistan ist uns aufgefallen, wie unterschiedlich die einzelnen Städte und ihre Bewohner doch sind. In Xhiva war alles so freundlich und offen. Die Kassierein, die im Tor zur Altstadt sitzt, hat ihre Kasse locker neben sich und in Samarkand sitzen die Ticketverkäufer wie in Fort Knox. 
Im Hotel haben wir dann auch abends 23:30 Uhr Ortszeit das Spiel Deutschland - Australien erlebt. Wir wunderten uns schon, dass auch andere Hotelgäste das Spiel für so interessant hielten, dass sie so lange aufgeblieben sind, wir hielten sie für Usbeken, da sie sich mit dem Wirt in Usbekisch unterhalten haben. In der Halbzeitpause, als es für Australien schon ziemlich schlecht aussah, erfuhren wir dann vom Sohn des Hauses, dass der eine Mann Australier ist und in Unbekistan lebt. Er kam dann nach der Halbzeit nicht zurück.



















Donnerstag, 10. Juni 2010
Unser letzter Tag in Buchara. Wir stehen sehr zeitig auf, denn heute Nacht ist der Strom und damit die Klimaanlage ausgefallen und im Zimmer wird es gegen 07:00 schon ungemütlich warm. Während des Frühstück sitzt eine französische Familie am Nachbartisch, eine junge Frau, die in Kirkisien arbeitet und mit ihren Eltern eine Rundreise u.a. auch in Usbekistan macht. Da für den 27. Juni ein Referendum über das Grundgesetz ansteht, rechnet man um diese Zeit wieder mit Krawallen. Wir bekommen aber eine Telefonnummer in der deutschen Botschaft und außerdem nnoch die private Nummer der Frau und somit ein klein bißchen mehr Sicherheit.
Beim Spaziergang in die Stadt fallen uns in einer kleinen Seitenstrasse, wo wir eigentlich in einem B&B übernachten wollten dort aber das Auto in einer wirklich sehr engen Gasse gestanden wäre, zwei Motorräder mit deutschem Kennzeichen auf. Wir fagen die zwei Männer woher und wohin und dabei stellt sich heraus, dass der jünger der beiden aus Lohr stammt und sich schon gewundert hat, wer aus MSP hier unterwegs ist.
Dann treffen wir auch noch die Veteranen aus Fergana wieder, zwei kommen an unseren Tisch und es entsteht natürlich wieder ein interessantes aber zähes Gespräch. Am Nachbartisch wird schon gefeiert, es gibt usbekische Suppe, die mit Wokda hinuntergespült wird; es ist immerhin schon 09:00 Uhr. Diese Männer werden auf die eigentümliche Gesellschaft an unserem Tisch aufmerksam und fragen nach. Es stellt sich heraus, das von den vier Männern auch mindestens 2 in der ehemaligen DDR als Soldaten stationiert waren, in Halle und irgendwo in der Nähe von Berlin - halb Usbekistan muß in Deutschland stationiert gewesen sein.
Wir verabschieden uns dann endgültig, heute hat Matthias ein bißchen Magen- und Darmbeschwerden, und gehen zurück in unser Zimmer. Gegen 10:30 Uhr springt erst der Strom und dann die Klimaanlage wieder an. Die Klimaanlagen laufen überall wieder auf Hochtouren und wahrscheinlich fällt dann bald wieder der Strom aus.
Wir haben inzwischen die Wegpunkte und Routen für die nächsten Etappen ins GPS eingegeben, wir wollen über die A380 und M39 nach Samarkand fahren.

Mittwoch, 09. Juni 2010

Heute ist es bereits nach dem Frühstück extrem heiß. Wir hatten uns vorgenommen, den Ark, die Festung, besuchen. Wir kämpfen uns durch die Altstadt, immer auf der Suche nach ein bißchen Schatten.
Der Ark ist geöffnet, aber die einzelnen Ausstellungen sind geschlossen. Somit können wir auch nicht in die verschiedenen Gebäude oder Räume. Aber die Eintrittskarten, alle immer einzeln in einem Quittungsblock ausgefertigt, sind auch morgen noch gültig.
Alles, was wir von der Festung sehen, ist leider in einem sehr schlechten Zustand. 
In der Nähe des Ark liegt der Bolo-Hauz-Komplex, das einzige Baudenkmal mittelalterlicher Baukunst  in Buchara, das aus einem Wasserbecken, einer Freitagsmosche und einem Minarett besteht. Besonders schön sind die farbigen und besonders aufwending geschnitzten Säulenköpfe der Mosche.
Nach einem Mittagessen am Labi Hauz zwingt uns die Hitze in unser klimatisiertes Hotelzimmer.
Als wir gerade zum Eingang gehen kommt ein uns bekanntes Motorrad, eigentliche erkenne wir nicht das Fahrzeug oder den Fahrer sondern nur die eigenwillige Beladung der Maschine - es ist Luc der Franzose, den wir in Xhiva kennengelernt haben. Aber er sieht unser Auto und uns nicht und fährt erst einmal weiter. Wir werden uns schon irgendwie über den Weg laufen.
Nach einer ausgiebigen Mittagsruhe starten wir wieder in die Altstadt. Wir wollen zur "Tschor-Minor Medrese", die ewas abseits von den übrigen historischen Bauwerken liegt. 
Die Architektur dieser Medrese weicht von traditionellen Schema der übrigen BAuwerke ab, es hat vier Minarette mit blauen Kuppeln, von denen jedes eine eigene Form aufweist.
Die Sonne brennt, wir gehen wieder der Schatten suchend zurück in die Altstadt um den Labi Hauz, und da kommt er auf uns zugeschlendert, Luc. Er wohnt in einem Hotel in unserer Nähe hat auch schon unser Auto stehen sehen. Er läuft ein Stück mit uns zurück, wir reden, er weiß jetzt, wo wir wohnen und wir werden uns sicher noch einmal sehen. 
Bei der Kukeldasch-Medrese am Labi-Hauz probieren gerade ältere usbekische Männer in traditionelle Kleidung Basaball-Kappen auf, merh aus Spaß. Dem einen davon fällt wohl auf, dass wir uns darüber amüsieren, auch darüber, wie seine Mitstreiter auf seine Verkleidung reagieren. Und 1,2,3 sind wir im Gespräch, er legt die Basballkappe zurück und erzaählt, das sie aus Fergana kommen und er im Jahr 1972 mit der Sowjetarmee in Weimar und Eisenach stationiert war. Sie laden uns zum Abendessen ein sind aber nicht enttäuscht, als wir dankend ablehnen. Wir wollen dann doch ein gemeinsames Foto. Nach dem Foto wird sich erst einmal gegenseitig herzlich bedankt und heftig geküßt!!! Und dann wird verabredet, dass sie nach dem Abendessen zurückkommen und Fotoabzüge erhalten möchten. Und so passiert es auch, pünktlich um 21:00 Uhr treffen wir uns, sie freuen sich wirklich und sind anscheinend überrascht, dass wir Wort gehalten haben.
Jetzt am Abend, nachdem die Hitze des Tages abgeklungen ist, kommen auch die Einwohner Bucharas wieder auf die Straßen, das Leben beginnt, die Kinder spielen.
Noch einen Tag, dann geht es weiter nach Samarkand.